Generalsanierung Gymnasium am Deutenberg

Brandschutz trifft auf Denkmalschutz

Nach etwa 50 Jahren Schulbetrieb wurde eine Generalsanierung des Gymnasiums am Deutenberg in Villingen-Schwenningen erforderlich. Die Generalsanierung beinhaltete eine komplette Sanierung der Gebäudehülle und Innenräume, sowie die Integration moderner Gebäude- und Medientechnik. Das ursprüngliche Erscheinungsbild des Gebäudes wurde nahezu unverändert wieder hergestellt und erhalten. Als ganzheitlicher Lösungsanbieter sorgten die Colt Brandschutzexperten für die Planung, Lieferung und Montage bis hin zur Inbetriebnahme des gesamten Rauch- und Brandschutz-Vorhangsystems.

Das Gymnasium am Deutenberg in Villingen-Schwenningen wurde in den Jahren 1962 bis 1965 nach Plänen des Architekten Günter Behnisch errichtet und gehört architekturgeschichtlich zu seinen wichtigen Bauten aus der Werkphase der Vorfertigung. Der von Behnisch entworfene Sichtbetonbau zählt zu den ersten Schulbauten Deutschlands, die in Fertigbauweise erstellt wurden. Seit 2006 steht er unter Denkmalschutz und wurde in den vergangenen Jahren umfangreich saniert und dabei modernisiert, wobei der ursprüngliche Charakter erhalten blieb. Mehr noch, unter der Federführung von Michael Eichmann, hotz + architekten Freiburg, wurden besondere Merkmale freigelegt und wieder sichtbar gemacht.

Die Brandschutzexperten von Colt International sanierten und erweiterten in diesem Zusammenhang die Rauchschürzen und Brandschutzvorhänge. Basierend auf dem Brandschutzkonzept von KE Konopatzki und Edelhäuser Architekten und Beratende Ingenieure GmbH, wurden zunächst die bestehenden 17 KGG-Rauchschürzen wieder installiert und wo erforderlich, durch die Colt Rauchschürze „SmokeMaster SM5“ der Klassifizierung D120 ergänzt.

Klare Anforderung

Bereits bei der Auftragsvergabe wurde die besondere Anforderung an Colt klar formuliert. „Alle sichtbar an der Decke oder Wand befestigten Komponenten sind vor der Montage mit der Denkmalpflege abzustimmen.“ Es musste entsprechend eine Symbiose aus Denkmalschutz und Brandschutz gefunden werden, die beiden Seiten gerecht wird. Colt realisierte das Brandschutzkonzept mit 15 Rauchschürzen vom Typ „SmokeMaster SM5 D120“ zu den bereits vorhandenen Rauchschürzen. Diese gewährleisten zum einen die Abtrennung der Flure zu den Treppenhäusern und zum anderen werden durch die Rauschürzen in den zum Teil großen Fluren Rauchabschnitte gebildet. Die EN 12101-01 zertifizierten Rauchschürzen wurden auf den Fluren mit einem Durchschlupf ausgestattet, so dass eine Entfluchtung auch bei geschlossenen Rauschürzen weiterhin möglich ist. Wie im Brandschutzkonzept gefordert, wurden alle Rauchschürzen mit Einzel-Steuerungen mit Brandfrühdetektion und zusätzlich mit Handauslösung via Handtaster ausgestattet.

30 Brandschutzvorhänge

Als Erweiterung im Brandschutz installierten die Spezialisten von Colt sowohl im Erdgeschoss als auch im ersten Obergeschoss des Bauteils Nord insgesamt 30 Brandschutzvorhänge der Klasse EW30. Diese schützen die gläsernen Flurinnenwände. Die sich dort befindlichen acht Glasdoppel-Türen wurden mit Feststellanlagen-Steuerungen ausgeführt, um einen Zugang zu den Haupt-Fluchtweg-Fluren auch im Brandfall sicherzustellen. Die verbleibenden 22 Brandschutzvorhänge werden über die Brandmeldeanlage in zwei Gruppen ausgelöst. Zwölf der Brandschutzvorhänge sind in einer Gruppe für das Erdgeschoss zusammengefasst, zehn im ersten Obergeschoss.

Beginn als Realschule

Am 26. April 1841 wurde der Betrieb des heutigen Gymnasiums am Deutenberg am damaligen Standort als Realschule mit einer Klasse von 16 Schülern aufgenommen. Es war erst die dritte dörfliche Realschule in Württemberg. 1901 bis 1902 wurde ein Neubau errichtet. Nach dem Zweiten Weltkrieg erreichten am 20. April 1945 französische Truppen Schwenningen. Sie requirierten das Schulgebäude als Kaserne. Erst im Oktober 1945 gestatteten sie die Wiederaufnahme des Schulbetriebs in einem anderen Gebäude. 1954 wurde die Schule zum „Gymnasium Schwenningen“. Auch nach der Rückgabe des eigentlichen Schulgebäudes durch die Franzosen herrschte Platzmangel. Daher wurde 1965 ein Neubau errichtet. Seit 1972 trägt die Schule den Namen „Gymnasium am Deutenberg“.

Das heutige Gymnasium wurde als großzügige Vierflügelanlage um einen annähernd quadratischen Innenhof konzipiert. Sie setzt sich aus einem viergeschossigen Haupttrakt und drei zweigeschossigen, hufeisenförmig gruppierten Trakten zusammen. Mit Ausnahme des Erdgeschosses in der Südwestecke des Hauptbaues ist das gesamte Bauwerk ab Oberkante Gelände als Vollmontagebau ausschließlich aus Stahlbetonfertigteilen ausgeführt.

Fazit

Durch die Generalsanierung wurde der Energiebedarf des Gebäudes um rund 65% gesenkt und entspricht damit den Anforderungen der Energieeinsparverordnung. Nach 50 Jahren ist so das Original erhalten geblieben und dennoch ein Schulgebäude entstanden, das den aktuellen Anforderungen an moderne Schulkonzepte entspricht. Colt International leistete bei der Sanierung, Erweiterung und Modernisierung des Brandschutzes einen wichtigen Teil zum sicheren Betrieb der Schule.

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