Nachhaltiger Strom durch Photovoltaik

Aktive Brandvermeidung beim Naturkosthersteller

Hochwertige Verpackungen, gesunder Inhalt: Wer heute vegetarische und vegane Biogerichte auf seinem Teller sehen möchte, erhält im Supermarkt eine große Auswahl. Vorbei ist die Zeit von drögen Grünkernbratlingen und Hirsepfannen. Moderne vegetarische Gerichte nennen sich Kokos-Dahl-Linseneintopf, Quinotto oder Chia-Cups. Einer der führenden Hersteller und Anbieter von Naturkostprodukten in Deutschland ist die Davert GmbH. Mit mehr als 40 Jahren Erfahrung in dem Segment spielt das Unternehmen eine Vorreiterrolle – vom Einkauf der Rohwaren bis hin zum Vertrieb. So verwundert es nicht, dass sich die Geschäftsführung beim Neubau des Hochregallagers am Standort Ascheberg für modernste Technik entschieden hat – inklusive innovativer Brandschutzlösung.

Bereits 1973 legte Firmengründer Rainer Welke den Grundstein für die Firma Davert GmbH: Sein „Makrohaus“ zählte zu den ersten fünf Bioläden in ganz Deutschland. Damals noch mit viel Improvisation geführt, gehört das Unternehmen mit Sitz im münsterländischen Ascheberg heute zu den größten Naturkostanbietern der Republik. Die Produkte, deren Rohstoffe unter anderem aus Südamerika, Osteuropa, Asien und Deutschland stammen, sind im Bioeinzelhandel, in Naturkostläden und in Drogeriemärkten zu finden. Davert beliefert aber auch Industriekunden, Bäckereien und Kantinen direkt mit Rohstoffen. Das mittelständische Unternehmen mit rund 130 Mitarbeitern erwirtschaftet einen Jahresumsatz von 70 Mio. €. Diese Entwicklung – besonders die starke Umsatzsteigerung der vergangenen Jahre – sei auf die Konzentration auf einen Standort sowie auf die hocheffizienten Strukturen im Logistikbereich zurückzuführen, so Davert. Das im Frühjahr 2017 in Betrieb genommene vollautomatisierte Hochregallager umfasst ein Volumen von 38.400 m³. In den 24 m hohen Regalen können bis zu 7.400 Paletten gelagert werden. Den innerbetrieblichen Warentransport übernimmt ein Elektro-Hubwagen mit einer Autopilot-Lösung. Für weitere Effizienz sorgt die Brandschutzlösung von Wagner: Davert entschied sich gezielt dafür, im Neubau eine Sauerstoffreduktionsanlage zur Brandvermeidung einzusetzen. Dabei sei nicht nur der finanzielle Aufwand für eine Sauerstoffreduktionsanlage im Vergleich zu einer Sprinkleranlage ausschlaggebend gewesen, sagt Daverts geschäftsführender Gesellschafter Friedrich Niehoff. „Für unser Lager kostet eine Brandvermeidungsanlage etwa zwei Drittel eines Sprinklersystems“, sagt er. Auch sei der Wartungsaufwand erheblich geringer. Ein schöner Nebeneffekt der Sauerstoffreduktion: Insekten meiden die sauerstoffreduzierte Luft. Bei der Lagerung von Reis, Hülsen- und Trockenfrüchten, Getreideprodukten, Nüssen und Saaten sei das nicht außer Acht zu lassen, meint Niehoff. Die von der Wagner Group verbaute Brandschutzlösung besteht im Kern aus einer „OxyReduct“-Anlage mit energieeffizienter VPSA-Technologie und einer Brandfrüherkennung mit „TITANUS“-Ansaugrauchmeldern. Da das Lager vollautomatisiert ist, wird die Sauerstoffkonzentration auf ein Niveau unterhalb der Entzündungsgrenze der im Lager vorherrschenden Materialien abgesenkt. Eine Besonderheit der Lösung ist die Stromversorgung. Ganz im Sinne der Nachhaltigkeit des Unternehmens wird die Sauerstoffreduktionsanlage mit Strom aus Photovoltaik versorgt.

Wagners Lösung für Davert:

frühestmöglich detektieren und Brände aktiv vermeiden

Das Prinzip der Brandschutzlösung mit Sauerstoffreduzierung ist einfach: Ein Brand benötigt für die Entstehung neben Wärme und Brennstoff vor allem Sauerstoff. Wird die Sauerstoffkonzentration innerhalb eines Schutzbereiches von vornherein reduziert, wird einem möglichen Brand praktisch die notwendige „Luft zum Atmen“ entzogen. Das wird erreicht, indem kontrolliert Stickstoff in den jeweiligen Schutzbereich eingeleitet wird. Dabei bleiben die Bereiche – je nach gewählter Restsauerstoffkonzentration – für autorisiertes Personal begehbar.

Eine besonders effiziente und umweltfreundliche Möglichkeit zur Stickstofferzeugung ist mit Wagners „V-Line“ möglich. Diese arbeitet basierend auf der VPSA-Technologie (Vaccum Pressure Swing Adsorption) energiekostenoptimiert bei niedrigen Prozessdrücken. Das System ist effizient, wartungsfreundlich und für den Dauerbetrieb konzipiert. Ein modularer Aufbau ermöglicht zudem die Kopplung mehrerer Anlagen, z.B. bei einer Unternehmenserweiterung. Im Rahmen einer ganzheitlichen Brandschutzlösung – wie sie die Wagner Group anbietet – ist eine Verknüpfung der VdS-zertifizierten „V-Line“ mit einem Brandfrüherkennungssystem erforderlich.

Wagners hochsensible „Titanus“-Ansaugrauchmelder erkennen Brandursachen, die sich aufgrund der Sauerstoffreduzierung nicht mehr zu Bränden ausbreiten können, frühestmöglich. Das Prinzip von „Titanus“ basiert auf aktiver Überwachung: Über Rohrleitungen entnehmen die Ansaugrauchmelder Proben aus der Umgebungsluft. Mittels des optischen Detektionsverfahrens mit HPLS-Technologie (High Power Light Source) werden bereits geringste Mengen an Pyrolysepartikeln erkannt. „Titanus“ ist im Vergleich zu herkömmlichen Punktmeldern bis zu 2.000-fach sensibler und kann einfach projektiert werden. Eine Ansaugöffnung entspricht in der Projektierung einem Punktmelder, dabei kann die Detektionseinheit für Service- und Wartungszwecke an einer nur für befugtes Personal zugänglichen Stelle installiert werden.

Die robusten „Titanus“-Systeme sind in einem Temperaturbereich von -40 °C bis +60 °C einsetzbar. Über die patentierte Brandmustererkennung „Logic Sens“ unterscheiden die Ansaugrauchmelder zwischen Brand- und Täuschungsszenarien und bieten somit ein Höchstmaß an Sicherheit gegen Täuschungsalarme. Außerdem verfügen alle Ansaugrauchmelder samt Zubehör über eine VdS-Zulassung. Darüber hinaus sind FM- sowie UL-zugelassene Varianten verfügbar. Ein Anschluss an ein Netzwerk ist via Ethernet oder per SNMP möglich.


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