Es wird nicht langweilig

Seit nunmehr 25 Jahren produziert der Bauverlag das Heft „BS Brandschutz im Bauwesen“. Das ist ein guter Zeitpunkt für einen Rückblick in die Historie, die beim Brandschutz bis in die Antike zurückreicht. Richtig in Schwung gekommen ist das Thema aber erst im Mittelalter mit einschlägigen Verordnungen. Motivation waren fast immer katas-
trophale Stadtbrände, die zu Überlegungen führten, wie sie künftig zu verhindern wären. Die hochverdichteten Strukturen innerhalb der Stadtmauern dürften der tiefere Grund gewesen sein. Auch heute ist das in einer immer enger werdenden Welt und der damit einhergehenden Urbanisierung nicht anders: Je gedrängter es zugeht, umso eher bricht bei Gefahr Panik aus – insbesondere wenn es brennt – und umso größer sind die Schadenspotenziale.

Gegenüber dem Mittelalter kommt heute ein weiterer Faktor hinzu: die fortschreitende Technisierung. Die häufigste Brandursache ist schon jetzt die Elektrik und als vorläufiger Höhepunkt wird sich wahrscheinlich die E-Mobilität erweisen, wenn die Elektro-Installationen nicht den technischen Anforderungen vollumfänglich gerecht werden. Denn große Stromstärken und Leistungen bergen entsprechende Gefahrenpotenziale in sich. War es früher noch der Heizlüfter, der mit seinen 2 kW den einen oder anderen Kabelbrand verursachte, so müssen elektrische Anlagen für E-Autos heute Leistungen bewältigen, die um das 10- bis fast 200-fache größer sind: die „Wallbox“ mit 22 kW für den (fortgeschrittenen) Hausgebrauch bis zum „High Power Charger“ mit 350 kW. Mit einem Bestand, der für Heizlüfter und Elektroherd ausgelegt ist, werden wir hier kein Glück haben. Eine weitere brandschutztechnische Herausforderung handeln wir uns mit den Lithium-Ionen-Akkus ein. Wenn Elektroautos brennen, dann wird es auch wegen der Toxizität der Verbrennungsprodukte – insbesondere Fluorwasserstoff – schwierig.

Ergo: Der Bedarf an Forschung, Entwicklung und allem, was den Brandschutz ausmacht, wird zunehmen. Und um den Gedankengang mit einem persönlichen Statement abzuschließen: In dieser kleinen und feinen Branche wird uns nicht langweilig werden.

Weitere Statements von den Herstellern anlässlich der 25 Jahre BS Brandschutz finden Sie hier im Heft in den Advertorial-Strecken jeweils zwischen den Heft-Rubriken.
 
Ihr Uwe Bolz

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