Brandschutz bei Rohrleitungen in Holzbauteilen
Holz als nachwachsender, ökologischer Rohstoff überzeugt im Bauwesen durch Klimafreundlichkeit und vielseitige gestalterische und konstruktive Möglichkeiten. Da es sich aber unter Brandeinwirkung anders verhält als massive Materialien, sind hier speziell geprüfte Lösungen notwendig.
Holz kommt immer häufiger beim mehrgeschossigen Bauen zum Einsatz. Dieser Wohnbau mit 85 Wohnungen umfasst vier Baukörper mit sechs und sieben Etagen.
Quelle: Kurt Hörbst
Rechtliche Grundlagen im Brandschutz für den Holzbau
Die Musterbauordnung (MBO) stuft den Baustoff Holz als mindestens normalentflammbar ein.
Zudem legt sie Anforderungen an die Feuerwiderstandsdauer von Bauteilen fest, die je nach Gebäudeklasse variieren: Mit steigender Gebäudeklasse nehmen auch die Brandschutzanforderungen zu.
So gibt es bei Einfamilienhäusern (GK 1) in der Regel keine Brandschutz-Anforderungen, bei Mehrfamilienhäusern oder Bürogebäuden (≥GK 3) durchaus.
Die MBO und die LBO teilen Gebäude in unterschiedliche Gebäudeklassen ein. Dabei können die Vorgaben je nach Bundesland leicht variieren. Grundsätzlich gilt: Mit zunehmender Gebäudeklasse steigen auch die Anforderungen an den Brandschutz.
Quelle: Walraven
Die Muster-Richtlinie über brandschutztechnische Anforderungen an Bauteile und Außenwandbekleidungen in Holzbauweise (MHolzBauRL) konkretisiert die Anforderungen an tragende, aussteifende und/oder raumabschließende Bauteile, die gemäß MBO hochfeuerhemmend oder feuerbeständig sein müssen.
Auch in brennbaren Baustoffen wie Holz lassen sich Rohrdurchführungen brandschutzsicher ausführen.
Quelle: Walraven
Kritische Punkte: Rohr- und Kabeldurchführungen
Durchführungen für Rohrleitungen und Kabel gelten als potenzielle Gefahrenstellen im baulichen Brandschutz. Bei fehlerhafter oder unzureichender Abschottung haben Rauch und Flammen die Möglichkeit, sich ungehindert auszubreiten. Darüber hinaus können Rohrleitungen die schützende Verkohlungsschicht eines Holzbauteils, oder einer Holzbalkendecke, unterbrechen und damit die statische Tragfähigkeit im Brandfall schwächen.
Ein geeignetes Abschottungssystem muss im Brandfall
- Rauch- und Flammenübertritt für eine definierte Zeit verhindern,
- die Tragfähigkeit des durchdrungenen Bauteils erhalten und
- bei Rohrleitungen auch auf Materialausdehnung und -verformung reagieren können.
Walraven Pacifyre® Produkte im Überblick
Walraven bietet drei geprüfte Abschottungslösungen für den Holzbau:
Walraven Pacifyre® AWM II Brandschutzmanschette
Für größere Rohrdurchführungen in CLT-Wänden und -Decken sowie Holzbalkendecken ist die intumeszierende Brandschutzmanschette ohne zusätzliche Laibung einsetzbar.
Walraven Pacifyre® CableTube Brandschutzröhre
Die Brandschutzröhre ist speziell für Kabel und kleine Rohre in CLT-Bauteilen geeignet und eine Nachbelegung ist problemlos möglich.
Walraven Pacifyre® NBR-plus Brandschutzband
Das Band ist für Rohrabschottungen mit oder ohne Laibung in CLT-Wänden flexibel an verschiedene Rohrdurchmesser anpassbar.
Mit den genannten Walraven Pacifyre® Produkten lassen sich also auch in brennbaren Materialien wie Holz sichere Abschottungen realisieren.
Entscheidend sind im Brandschutz bei Holzbauten die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben und die Abstimmung mit den zuständigen Behörden. Eine vorausschauende Planung und gewerkeübergreifende Zusammenarbeit sind dabei unerlässlich.
Quelle: Kurt Hörbst