Sicherheit trifft Architektur
Tageslichtsysteme für effektiven BrandschutzBrandschutz spielt in der Bauplanung eine zentrale Rolle, da er Menschenleben schützt und Sachwerte sichert. In Deutschland existieren daher strenge Vorschriften, die die Planung und Umsetzung umfassender Brandschutzkonzepte erfordern. Rauch- und Wärmeabzugsanlagen (RWA) sind essenzielle Bestandteile dieser Konzepte, da sie Rauch im Brandfall gezielt aus dem Gebäude ableiten und dadurch Flucht- und Rettungswege raucharm halten. Die Abstimmung der einzelnen Komponenten ist entscheidend, um eine zuverlässige Funktion zu gewährleisten.
RWA-Systeme sind insbesondere in Gewerbe- und Industriegebäuden, Einkaufszentren, öffentlichen Einrichtungen und Mehrfamilienhäusern gesetzlich vorgeschrieben. Laut DIN 18232 müssen Gebäude mit einer Grundfläche von mehr als 1.600 m2 in Rauchabschnitte unterteilt werden. Dabei ist pro 200 m2 ein natürliches Rauch- und Wärmeabzugsgerät (NRWG) erforderlich. Diese müssen im Brandfall automatisch oder per manueller Auslösung innerhalb von 60 Sekunden eine definierte Abluftfläche gewährleisten. Um den Vorgaben gerecht zu werden, müssen demnach bereits in der Planungsphase verschiedene Faktoren berücksichtigt werden.
In der Thier-Galerie in Dortmund wurde das Glasdach „PR60“ von Lamilux mit 116 Lüftungsflügeln auf einer Gesamtfläche von 2.300 m² integriert.
Bild: Lamilux
RWA-Systeme sind insbesondere in Gewerbe- und Industriegebäuden, Einkaufszentren, öffentlichen Einrichtungen und Mehrfamilienhäusern gesetzlich vorgeschrieben.
Bild: Lamilux
Individuelle Brandschutzlösungen dank Tageslichtsystemen
Die Lösungen für natürliche Rauch- und Wärmeabzugsgeräte sind dabei vielfältig. Auf Flachdächern von Wohn- und Industriegebäuden kommen häufig Lichtkuppeln und Flachdach Fenster zum Einsatz. Sie lassen sich unauffällig in die Gebäudearchitektur integrieren und sorgen im Brandfall durch eingebaute Öffnungssysteme dafür, dass der giftige Rauch nach oben aus dem Gebäude entweichen kann. In Industriehallen kommen außerdem häufig Lamellenlüfter mit einer maximalen Öffnungsweite von 90° zum Einsatz, die sowohl zur Entrauchung als auch zur Zufuhr von Frischluft dienen, um Rettungswege rauchfrei zu halten. Auch weitläufige Glasdächer mit integrierten RWA-Funktionen und Lüftungsflügeln sind eine gefragte Lösung für öffentliche Gebäude, da sie architektonische Anforderungen mit funktionalem Brandschutz verbinden. Zusätzlich gibt es spezielle Brandschutzfenster, die der Hitze und dem Feuer – je nach Produktart - bis zu
90 Minuten standhalten und so die Statik bewahren, um Gebäudeteile und Rettungswege zu schützen.
Planung ist das A und O
Die Anordnung der RWA-Elemente muss dabei gezielt geplant werden, damit Rauch innerhalb von wenigen Minuten effektiv abgeführt wird und keine Hitzestaus entstehen. Gleichzeitig muss die Frischluftzufuhr durch Zuluftöffnungen sichergestellt werden, um einen kontinuierlichen Luftaustausch mit einer Mindestströmungsgeschwindigkeit von 0,75 m/s zu ermöglichen. Der Auslösemechanismus von RWA-Systemen ist zudem entscheidend, damit eine schnelle Entrauchung im Notfall garantiert ist. Sie kann elektrisch, pneumatisch oder thermisch gesteuert sein. Elektrische Systeme nutzen eine Spannung von 24 Volt und können mit Brandmeldeanlagen gekoppelt werden, um eine automatische Reaktion auf Rauchentwicklung sicherzustellen. Pneumatische Systeme arbeiten hingegen mit Druckluft und sind besonders zuverlässig, da sie unabhängig von elektrischen Leitungen funktionieren. Thermische Systeme aktivieren sich bei einer Temperatur von etwa
68 °C durch das Schmelzen eines thermosensitiven Elements. Um all diese Komponenten effektiv und effizient aufeinander abzustimmen, überstützen Firmen wie Lamilux Kunden bei der Planung, Umsetzung und Wartung.
Die Gesamtschule Holweide verfügt über zehn Brandschutzfenster „Fire Resistance“ von Lamilux mit einer Feuerwiderstandsdauer von 30 Minuten.
Bild: Lamilux
Auch Lichtkuppeln, Flachdachfenster, Lichtbänder und Flachdachausstiege sind Teil des Produktportfolios von Lamilux.
Bild: Lamilux
Ästhetische Anforderungen an Rauch- und Wärmeabzüge
Insbesondere in Gebäuden mit hohen architektonischen Ansprüchen spielt auch die optische Integration von RWA-Elementen eine wesentliche Rolle. In Bürokomplexen oder Bildungseinrichtungen sind Tageslichtsysteme mit integrierter Rauchabzugsfunktion deshalb eine essenzielle Komponente, die Architektur, Tageslichtplanung und Brandschutz kombiniert. So wird eine helle und offene Architektur geschaffen, ohne dabei die Sicherheitsanforderungen zu vernachlässigen.
Lamilux zeigt mithilfe verschiedener Referenzen, wie Tageslichtsysteme diese Herausforderungen meistern. Ein Beispiel für die erfolgreiche Kombination aus Brandschutz und architektonischer Gestaltung ist die Thier-Galerie in Dortmund. Dort wurde das Glasdach „PR60“ mit 116 Lüftungsflügel und einer Gesamtfläche von 2.300 m² integriert, um eine effiziente Rauchableitung im Brandfall sicherzustellen. Mit dieser imposanten Dachverglasung erhält das Einkaufszentrum nicht nur ein architektonisches Highlight, sondern spendet natürliches Tageslicht, sorgt für eine angenehme Belüftung und schafft ausreichend Sicherheit.
Ein weiteres Beispiel für die Kombination aus Ästhetik und Brandschutz ist die Gesamtschule Holweide, bei der zehn Brandschutzfenster
„Fire Resistance“ mit einer Feuerwiderstandsdauer von 30 Minuten verbaut wurden, die sowohl die optischen als auch die sicherheitsrelevanten Anforderungen erfüllen. In beiden Projekten zeigt sich, dass eine durchdachte Planung entscheidend für die Wirksamkeit von RWA-Systemen ist.
Kein Brandschutz ohne intelligente Tageslichtsysteme
Tageslichtsysteme mit Rauch- und Wärmeabzügen sind somit ein unverzichtbarer Bestandteil des vorbeugenden Brandschutzes. Sie sorgen für eine schnelle Entrauchung, verbessern die Sichtverhältnisse für Flucht- und Rettungsmaßnahmen und tragen zur allgemeinen Gebäudesicherheit bei. Eine präzise Planung, die sowohl funktionale als auch gestalterische Aspekte berücksichtigt, ermöglicht es, RWA-Systeme effektiv und architektonisch ansprechend in moderne Bauwerke zu integrieren.