Hochfliegende Ziele erreichen

Brandschutz im Flughafen Istanbul

Mobilität, Tourismus und Wirtschaft fördern – dies sind die Ziele des Flughafens Istanbul, der nach Fertigstellung der größte Airport der Welt sein wird. Zahlreiche „fischer FireStop“-Produkte kamen zum Einsatz, um das Leben der Passagiere und Flughafennutzer sowie die Infrastruktur im Falle ausbrechenden Feuers zu schützen.

Nachdem die erste Bauphase des Flughafens Istanbul von 2014 bis 2018 erfolgreich abgeschlossen wurde, fertigt der Airport bereits rund 90 Mio. Passagiere pro Jahr ab. In fünf Jahren wurden auf einer Fläche von circa 1,4 Mio. m² zwei Start- und Landebahnen, ein Flugsicherungsturm und ein Passagierterminal errichtet. Wenn alle Bauphasen abgeschlossen sind, soll sich die Passagierkapazität auf über 200 Mio. mehr als verdoppeln. Sechs Start- und Landebahnen auf einer Gesamtbaufläche von etwa 76,5 Mio. m² sollen dabei ermöglichen, die Fluggäste sicher an ihre Ziele zu befördern.

Bauherr ist das Joint-Venture iGA, das für den Bau des Flughafens gegründet wurde. Die Kooperation besteht aus den Unternehmen Kalyon, Cengiz, Mapa und Limak, die in der Türkei und weltweit in verschiedenen Branchen tätig sind, wie Bauwesen, Energie, Tourismus, Bergbau sowie Hafen- und Flughafenmanagement. Als wichtige Sicherheitsvorkehrung für Menschen, Sachgüter und Infrastruktur ist der Istanbuler Flughafen komplett mit „fischer FireStop“-Lösungen für den passiven Brandschutz ausgestattet, die im Brandfall dazu beitragen, die Ausbreitung von Feuer, Rauch und giftigen Gasen zu vermeiden. Sicherheit bei der Anwendung in der Türkei geben Bewertungen nach europäischen Standards, wie die Europäisch Technische Bewertung (ETA). Die für die technische Gebäudeausrüstung beauftragten Installationsfirmen (MNG, EHA, Qubi, 3Gen, Redgon und viele mehr) verbauten im Terminal, im Tower und in allen anderen Nutzgebäuden des Istanbuler Flughafens – allesamt in Skelettbauweise mit Stahlbeton konstruiert – die Produkte aus dem fischer-Sortiment für passiven Brandschutz.

Alle Durchführungen der MEP-Anwendungen (mechanische-, elektrische- und Sanitärarbeiten) wie Kabel, Kabeltrassen, Stromschienen und Lüftungssysteme sowie jegliche Arten von Rohren und Leitungen, wurden mit „fischer FireStop“-Produkten abgedichtet. Hierbei kamen vor allem Weichschotts aus Mineralwolle mit speziellen ablativen Brandschutzbeschichtungen sowie Brandschotts aus feuerwiderstandsfähigem Mörtel zum Einsatz. Diese Systeme wurden mit stark itumeszierenden (unter Hitzeeinwirkung aufquellenden) Elementen kombiniert, um brennbaren Durchführungen entgegenwirken zu können.

Im Einzelnen handelt es sich bei den zur Abschottung der Durchführungsöffnungen verbauten Produkte unter anderem um das FCPS-Paneelsystem – ein Steinwollekern, der mit dem ablativen Dichtstoff FPC beschichtet ist. Das FCPS ist so konzipiert, dass es bis zu vier Stunden Raumabschluss und zwei Stunden Temperaturbeständigkeit bietet. Hinzu kamen 1-komponentige, wasserbasierte Acryl-Emulsionen. Darunter fällt der „fischer FiAM“, der bis zu fünf Stunden Raumabschluss gewährleistet, indem das Produkt eine hochisolierende Barriere für die Brandabdichtung bildet, wenn es dem Feuer ausgesetzt ist. Ebenfalls eingesetzt wurde die intumeszierende 1-K Masse „FiGM“ aus einem unter hohen Druck aufschäumenden Material auf Graphitbasis. Durch Intumeszenz dehnt er sich bei ausbrechendem Feuer bis zum 20-fachen seines eigenen Volumens aus und härtet zu einer elastischen, flexiblen Brandabdichtung aus.

Ebenfalls verbaut wurde der fischer Brandschutzwickel „FiPW“ zum Umwickeln nichtmetallischer Rohre und Kanäle, der aus einer thermoplastischen Komponente besteht, welche intumeszierenden Graphit in einer synthetischen Verbindung enthält. Die Umhüllung bietet bis zu vier Stunden Feuerwiderstand. Eingesetzt wurde auch der Zweikomponenten-Polyurethan-Schaumstoff FBS-EN, der sich besonders gut zur Anwendung in schwer zugänglichen Öffnungen für elektrische Durchführungen eignet. Außerdem wurde die Abdichtung „fischer FFSC“ angewandt. Der speziell formulierte Mörtel auf Gipsbasis kann nach dem Mischen mit Wasser geglättet oder gegossen werden. Er eignet sich zum Füllen von Hohlräumen und Lücken in Wänden und Boden und kann bis zu vier Stunden Beständigkeit und Isolierung bieten. Die Masse wurde so konzipiert, dass sie je nach Umgebungstemperatur in 30 bis 45 Minuten aushärtet und innerhalb von 24 Stunden begehbar ist.

„Da es sich um ein großes Projekt mit gigantischen Haustechnikanlagen handelt, haben die meisten Durchführungen durch Brandschutzwände und -decken, insbesondere die Rohre und Lüftungsanlagen, Dimensionen beträchtlichen Ausmaßes“, betont Ant Güngör, Technischer Marketingmanager fischer FireStop bei der türkischen Landesgesellschaft. „Neuartige Stromschienen und große metallische sowie brennbare Rohre stellten eine enorme Herausforderung an die technische Lösungsfindung dar, konnten aber erfolgreich geplant und ausgeführt werden.“

Wichtig war, dass fischer langjährig nach europäischem Standard getestete, zugelassene und bewährte Systeme, aber auch projektbezogene Sonderanfertigungen, liefern konnte. Zudem punktete der Befestigungsspezialist mit seinen Serviceleistungen. „Dieses Prestigeobjekt hatte einen rasanten Baufortschritt, weshalb für den Brandschutz ein zuverlässiger Partner erforderlich war“, beschreibt Constantin Wiegert, Produkt- und Marktmanager bei fischer FireStop, die Herausforderungen. „Wir begannen schon sehr früh, dieses Projekt zu betreuen und unterstützten die Auftraggeber bei der Planung der FireStop-Lösungen bis zur Unterstützung bei der Anwendung vor Ort.“ Die vorgeschlagenen FireStop-Lösungen wurden vom Brandschutzberater des Projekts, Etik Muhendislik, genehmigt.


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