Rechenzentren vor Feuer schützen

Brandschutzmaßnahmen auf IT-Umgebung anpassen

Wie ein Feuer im Rechenzentrum eines Geldinstituts in Sankt Augustin kürzlich zeigte, sind Brände niemals völlig auszuschließen. In dem genannten Fall war das Feuer durch Schweißarbeiten auf einem Zwischendach ausgebrochen und der Rauch hat sich rasch verbreitet. Anhand des Vorfalls wird deutlich, wie wichtig ein umfassendes Brandschutzkonzept insbesondere im Rechenzentrum ist. Demzufolge sollte in Planung, Konzeption und Umsetzung einer zuverlässigen Brandschutzlösung investiert werden.

„Bei einem Rechenzentrumsneubau sollte bereits während der Planungsphase ein Brandschutzkonzept erstellt werden,“ sagt Ilija Divkovic, Geschäftsführer der d & d Brandschutzsysteme GmbH. „Bei der Modernisierung eines bestehenden Rechenzentrums müssen die Brandschutzmaßnahmen auf die neue IT-Umgebung angepasst werden. Nur so können im Notfall alle Prozesse reibungslos ablaufen.“

Als bewährte Komponenten kommen die Brandfrüherkennung, Detektion und ein auf die Bedürfnisse angepasstes Löschmittel zum Einsatz. Das Früherkennungssystem von d & d besteht aus einem Rohrsystem mit definierten Ansaugöffnungen, die permanent Luftproben aus der Raumluft nehmen und auf Aerosole überprüfen. Dadurch werden bereits kleinste Rauchmengen detektiert und bei Bedarf ein Alarm ausgelöst. Parallel dazu ist die Abschaltung der Umluftanlagen ratsam, um eine mögliche Löschung nicht zu beinträchtigen. Auch ein weiterer Anstieg der Rauchkonzentration wird von den Rauchmeldern detektiert, woraufhin ein weiterer Alarm auslöst. Die Brandmeldeanlage steuert gleichzeitig die Flaschen an, in denen das passende inerte oder chemische Löschmittel bevorratet ist. Letzteres überzeugt mit einer hohen Löscheffektivität und einem platzsparenden Aufbau. Außerdem ist es humanverträglich, umweltschonend und rückstandsfrei in seiner Anwendung. Zum Einsatz kommt beispielsweise das Löschmittel „Novec 1230“, welches die Wärmeenergie absorbiert und so den Verbrennungsprozess unterbricht. Außerdem werden dank seiner schonenden Eigenschaften die IT-Komponenten nicht beeinträchtigt. Als Alternative eignen sich aus der Gruppe der Inertgase Argon oder Stickstoff in hochkomprimierter Form. Die Löschwirkung beruht auf dem Ersticken des Feuers. Dafür strömt so viel Inertgas in den geschlossenen Raum, dass der Sauerstoffgehalt auf 15 % Vol. abgesenkt und der Verbrennungsprozess unterbrochen wird. Beide Löschmittel reduzieren zeitintensive Betriebsunterbrechungen und damit einhergehend wirtschaftliche Einbußen.


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