Versandzentrum von ebm-papst in Hollenbach

Tür und Tor für Nachhaltigkeit geöffnet

Ebm-papst, der weltweite Innovationsführer bei Ventilatoren und Motoren in der Luft- und Antriebstechnik, hat sein Werk 4 in Hollenbach/Hohenlohekreis um ein neues, über 37.000 m² großes Versandzentrum erweitert. Erklärtes Unternehmensziel war es dabei, seine besondere Nachhaltigkeit sicherzustellen.

Vielleicht dreht sich gerade auch in Ihrem Rechner ein Lüfter von ebm-papst. Das Unternehmen ist einer der weltweit führenden Hersteller von Elektromotoren, Ventilatoren und Lüftern. Das Unternehmen hat über 20.000 Produkte im Programm, von denen die meisten jedoch on-demand gefertigt werden. Dennoch wurde zusammen mit dem über 37.000 m² großen Versandzentrum ein 33 m hohes Hochregallager errichtet, das als Warenpuffer dient. Der überwiegende Teil wird auf den Bereitstellungsflächen der 43 Andockrampen des Versandzentrums gesammelt, sieben weitere Verladeschleusen finden sich im benachbarten, ebenfalls neuen Verpackungslager. Ein Teilbereich der Halle ist für Luftfracht abgeteilt, er fungiert wie ein Check-in-Counter eines Flughafens. Luftfrachtsendungen werden hier mit großen Röntgenscannern und von autorisiertem Personal kontrolliert und anschließend gesichert gelagert, so dass eine Verladung der Ware ohne weitere Kontrollen direkt ins Flugzeug möglich ist. Die dazugehörigen Verladeschleusen besitzen je zwei Sektionaltore: Ein reguläres in der gedämmten Fassadenebene und ein weiteres vor Kopf. Damit wird ein „einschmuggeln“ ungeprüfter Ware in den Hochsicherheitsbereich verhindert.

Zugang zur Nachhaltigkeit

Seit vielen Jahren ist der Elektromotorenhersteller sehr um Umweltschutz und um Energieeinsparmaßnahmen bemüht, weshalb das neue Gebäude unter Gesichtspunkten der Nachhaltigkeit erstellt und durch die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) zertifiziert werden soll. Die DGNB stellt keine pauschalen Gütesiegel für einzelne Bauprodukte aus, sondern bewertet Gebäude ganzheitlich, prüft also die sinnvolle Kombination seiner Einzelteile. Die Türen und Tore des Herstellers Novoferm (www.novoferm.de) überzeugten mit ihrer ohnehin auf Robustheit und Langlebigkeit ausgelegten Bauweise. Positiv wirkte sich auch die Wartungsfreundlichkeit aus. Stahl wird generell als nachhaltig bewertet, da er meist sortenrein zu recyceln ist. Bei dem an den Verladeschleusen des Typs „NovoDock P1530i“ verwendeten Pulverlack RAL 5010 musste jedoch nachgewiesen werden, dass dieser Blei- und Cadmiumfrei ist.

Benutzergeführte Bedienung

Alle insgesamt 50 Verladeschleusen werden mittels einer Kombisteuerung der Sektionaltore und Überladebrücken benutzergeführt bedient. Die Novoferm Ampelsteuerung „Traffic Advanced“ arbeitet mit einem sensitiven Radkeil. Befindet sich dieser in seiner Halterung in Ruhestellung, leuchtet sie außen grün und innen rot. Liegt der Keil jedoch am Fahrzeugrad an, wechselt die Ampel ihre Farben. Dem LKW-Fahrer wird außen rot signalisiert, so dass er nicht ungewollt wegfährt; dem Verladepersonal innen wiederum wird grün signalisiert, sodass hiermit optisch die Freigabe zu einer sicheren Verladung angezeigt wird. Befindet sich zudem diese „elektronische Wegfahrsperre“ nicht in ihrer Arbeitsstellung am Wagenrad, kann die Überladebrücke auch nicht bedient werden. Durch diese Zwangsnutzung des Sicherheits-Radkeils wird effektiv ein unkontrolliertes Fahrzeug-Wegrollen bzw. komplettes -Weg fahren verhindert. Die Ampelschaltung reduziert die Unfallgefahr, vermeidet Schäden und erhöht die Arbeitssicherheit. Mehr als ökologisch bauen Nachhaltig bauen bedeutet eine optimale Synthese aus ökologischen, ökonomischen und soziokulturellen Aspekten konstruktiv umzusetzen. Soziokulturell meint dabei eine positive Arbeitsplatzgestaltung, natürlich die Barrierefreiheit, aber auch einen visuellen oder einen thermischen Komfort. Letzteres wird aktiv durch die verwendeten Novoferm-Sektionaltore unterstützt: Ausnahmslos alle weisen Klarglasflächen auf, um einen Sichtbezug nach außen zu schaffen. Aber auch die meisten Brandschutztüren besitzen Sichtfenster, wie alle internen, sensorgesteuerten Schnelllauftore transparente Folienflächen aufweisen, was einer besseren Orientierung dient. In ihrer nachhaltigen Wirkung so einfach wie überzeugend sind die an ausgewählten Verladeschleusen montierten, zusätzlichen acht Rollgitter. Sie gestatten ein effektives Querlüften der Versandhalle bei aufgefahrenen Sektionaltoren, ohne dass Unbefugte diese Halle betreten können. Qualitätsauszeichnung Steffen Klingler, der für die DGNB-Zertifizierung beauftragte Auditor, attestierte solchen scheinbar banalen Details eine enorme Nachhaltigkeit, weshalb der Bau bereits mit weit über 80 % der erreichbaren Punkte in Platin vorzertifiziert wurde. „100 % schafft man quasi nicht. Aber der Erhalt eines Platin-Zertifikats ist eine beachtliche Qualitätsauszeichnung: Sie zeigt, dass schon während der Planung die richtigen Entscheidungen getroffen wurden, um die drei Basisthemen Ökologie, Ökonomie und Soziokultur in Einklang zu bringen!“, kommentiert Felix Jansen, PR-Referent der DGNB die Nachhaltigkeit des Hollenbacher Versandzentrums.

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