Digitalisierung im Brandschutz

Sicherheit als Programm

Sicherheit ist das Kerngeschäft von Brandschutz 2000 Consulting – bspw. in Form von Brandschutzkonzepten, -dokumentationen oder Fluchtwegeplänen. Unterstützt wird das Sachverständigenbüro aus Büsum dabei von Brandschutzprogrammen von Weise Software.

Fehlerhafte Brandschutzkonzepte lassen sich nach Baufertigstellung meist nur mit viel Zeit- und Kostenaufwand korrigieren. Deshalb ist das Motto von Jürgen E. Klaft, Inhaber von Brandschutz 2000 Consulting: „Brandschutz – vom Beginn der Planung an“. Als Sachverständiger für Brandschutz, Fachplaner für vorbeugenden Brandschutz (EIPOS), Dozent, ehemaliger Leiter der Werkfeuerwehr und des Brandschutzes bei IBM sowie Kreisbrandmeister im Landkreis Darmstadt-Dieburg ist er ein ausgewiesener und erfahrener Experte: „Häufig wird der Brandschutz unzureichend berücksichtigt – auch weil unterschiedliche Vorgaben von Landesbauordnungen, Sonderbauverordnungen, Richtlinien und Normen die Brandschutzplanung nicht gerade erleichtern. Sind Brandschutzkonzepte in der Vorplanung fehlerhaft, kosten sie Bauherren oder Investoren später viel Zeit und Geld“, erklärt Klaft. Deshalb berät und unterstützt er Planer möglichst frühzeitig bei der Erstellung von Brandschutzkonzepten und -­nachweisen. Auch Brandschutzgutachten, Flucht- und Rettungswegepläne oder Feuerwehrpläne gehören zum Leistungsspektrum.

Automatisierte Flucht- und Rettungswegepläne

Unterstützt wird er dabei von Programmen der Weise Software GmbH. Mit „Fluchtplan“ und „Brandschutznachweis“ nutzt er bereits seit 2014 spezielle Brandschutz-Programme  aus dem Dresdner Softwarehaus. „Mit dem Programm ‚Fluchtplan‘ generieren wir für unsere Kunden Flucht- und Rettungswegepläne gemäß DIN ISO 23601 sowie Feuerwehrpläne nach DIN 14095. Eigentlich ist das mit viel Arbeit verbunden, denn die Pläne müssen nicht nur aktuellen Normen und Vorschriften entsprechen, eindeutig, international verständlich und übersichtlich sein. Sie müssen auch den aktuellen Stand der Gebäudestruktur und Brandschutztechnik wiedergeben“, erläutert Klaft die Vorgaben. In der Praxis werden deshalb entweder vorhandene CAD-Zeichnungen im DXF-/DWG-Format oder gescannte Bestandspläne importiert. Ist allerdings weder das eine noch das andere vorhanden, muss man die Pläne manuell eingeben. Klaft relativiert aber den Aufwand: „Grundrisse müssen wir nicht Strich für Strich zeichnen. Stattdessen geben wir Wände, Fenster, Türen oder Treppen einfach mit ihren Abmessungen und Eigenschaften in einem Dialogfenster ein. Das Programm erzeugt sie dann selbstständig. CAD-Kenntnisse brauche ich deshalb nicht.“ Praktisch findet Klaft auch, dass zusammenhängende Flächen automatisch erkannt und gleich mit der richtigen Farbfläche versehen, Linienfarben und -breiten, ­Sicherheitszeichen oder Schriftgrößen normgerecht dargestellt werden. Zeit sparen auch die mitgelieferten normgerechten Vorlagen für Rahmen, Titel, Verhaltenstafeln oder Stempelfelder sowie die automatisch generierte ­Planlegende, die alle verwendeten Plansymbole auflistet und erläutert.

Brandschutzkonzepte und -nachweise

Brandschutz ist Ländersache. Damit hat Klaft häufig zu kämpfen: „Wenn man, wie ich, in mehreren Bundesländern tätig ist, hat man das Problem, dass jedes Bundesland eigene Vorgaben hat, die unter Umständen in eigenen Formularen dokumentiert werden müssen“. Brandschutzkonzepte und -nachweise zu erstellen, ist deshalb sehr aufwendig, da viele länderspezifische Verordnungen, Sonderbauverordnungen, aber auch Normen und technische Vorschriften zugrunde gelegt werden müssen. Darüber hinaus sind unterschiedliche Gebäudeklassen zu beachten, Bauteile, Rettungswege oder Feuerlöscheinrichtungen nachzuweisen, Dokumente, Berechnungen und Pläne beizufügen und anderes mehr. „Deshalb nutze ich schon seit sechs Jahren den Brandschutznachweis von Weise Software. Das Programm berücksichtigt sowohl alle Gebäude- und Höhenklassen, als auch Sonderbauten oder komplexe Nachweise nach der Muster-Industriebaurichtlinie. Strukturierte Abfragen sorgen dafür, dass ich nichts vergesse“, freut sich Klaft. Bei der brandschutztechnischen Einstufung werden bspw. alle Flächen, Geschosse, Grenzabstände, die Nutzungsart und andere Spezifikationen Schritt für Schritt abgefragt. Das daraus entstehende Musterkonzept passt Klaft anschließend individuell an das jeweilige Objekt an. Noch offene Punkte oder Abweichungen werden zur besseren Übersicht grafisch hervorgehoben. Das schätzt Klaft ebenso an der Software wie die Möglichkeit, zusätzlich erläuternde Texte, Abbildungen oder Tabellen einzufügen – bspw. aus der integrierten Datenbank, die über 550 Verordnungen, Richtlinien und Gesetze der Bundesländer umfasst.

Brandschutzdokumentation mit dem Bautagebuch

Für Brandschutzdokumentationen nutzt Klaft seit 2017 das digitale Bautagebuch von Weise Software. Eigentlich wurde das Bautagebuch, zusammen mit der ergänzenden App, für die Erstellung von Bautagesberichten und Besprechungsprotokollen entwickelt. Anhand von Texten und Fotos lassen sich damit Baustellenaktivitäten dokumentieren: Tätigkeiten und Mängel, Behinderungen, Änderungen und Besprechungen, besondere Vorkommnisse und anderes mehr. Klaft nutzt das Bautagebuch speziell für Brandschutz-Dokumentationen und Gutachten, denn Zustände und Mängel lassen sich damit anhand kurzer Erläuterungstexte und Fotos ebenso dokumentieren, wie Fristen setzen und Bearbeitungsstände kontrollieren. „Früher habe ich dafür handschriftlich oder mit dem Diktiergerät vor Ort festgehaltene Notizen später im Büro in Formulare eingetragen. Das war umständlich, zeitaufwendig und fehleranfällig. Um Rückfragen zu vermeiden, konnte das meistens nur von der gleichen Person erledigt werden, die auch die Handaufzeichnungen vor Ort gemacht hat. Heute erfasse ich Maßnahmen oder Mängel auf der Baustelle digital mit dem Tablet und fotografiere sie gleich. Mit einer ‚digitalen Stecknadel‘ verorte ich die Mängel nachvollziehbar im PDF-Plan. Dadurch fällt die zeitraubende Nachbearbeitung im Büro fast ganz weg“, erläutert Klaft die Vorteile der Erfassung und Zuordnung von Informationen direkt vor Ort.

Brandschutzprogramme aus einer Hand

Dass bei Brandschutz 2000 Consulting mit mehreren Programmen aus der Hand eines Herstellers gearbeitet wird, hat Vorteile – nicht nur, weil man Stammdaten problemlos austauschen kann. Auch die Einarbeitung und Programmbedienung ist einfacher, weil sie einem einheitlichen Bedienungskonzept folgt. Dass man bei Fragen nicht bei mehreren Herstellern anrufen muss, sondern immer gleich mit einem vertrauten Ansprechpartner verbunden wird, findet Klaft auch gut: „Meine Support-Kontakte halten sich in Grenzen. Aber wenn ich schon mal eine Frage habe, dann erhalte ich eine schnelle und kompetente Rückmeldung“. Der Software-Einsatz hat sich Klaft zufolge gelohnt: „Zwischen der herkömmlichen und der digitalen Arbeitsweise liegen Welten. Ich spare mir eine Menge Arbeit und Zeit - vor allem im Berichtswesen.“ Für Berufskollegen, die im Bereich Brandschutz auf der Suche nach der passenden Software sind, hat Klaft einen einfachen Rat: „Zuerst sollte man klären, welche Software man für seinen speziellen Bereich braucht und ob sie für die individuellen Anforderungen ‚passt‘. Allzu groß ist das Angebot im Brandschutzbereich ja nicht. Kennt man dann noch andere Programme des Herstellers und ist zufrieden damit, macht das die Entscheidung natürlich einfacher.“

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